Aufbau einer eigenen medialen Öffentlichkeit für Jugendliche
Die Ergebnisse der jüngsten Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg (Sep. 2024) zeigen, dass es nicht nur in der Natur (Corona, Klima) fragile Kipppunkte gibt.
Auch die Stabilität unserer Demokratie droht durch bestimmte Entwicklungen gefährdet zu sein.
In seinem Buch "Antifragilität" zeigt N. N. Taleb, wie Systeme nicht nur kritische Herausforderungen überstehen, sondern daraus Nutzen ziehen.
Unsere dysfunktionalen Sozialisierungsstrukturen für Jugendliche verhindern jedoch diese Fähigkeit.
Die Verbindung von Demokratie und dem menschlichen Bedürfnis nach Gemeinschaft ist entscheidend.
Besonders in der Pubertät spielt der dialogische Austausch eine zentrale Rolle. Diese Erfahrungen prägen die charakterlichen Haltungen, die ein Leben lang bestehen bleiben.
Missverständnisse über die Bedürfnisse und Entwicklung Jugendlicher könnten unserer Demokratie schaden, weil die fehlende "Antifragilität" zu "fragilen" Haltungen führt.
Antidemokratische Kräfte nutzen diese Schwäche, um das System zu destabilisieren.
Es fällt schwer, sich von festgefahrenen Rollenbildern im Umgang mit Jugendlichen zu lösen.
Bieten wir ihnen jedoch einen Rahmen für selbstgesteuertes Lernen, können sich "antifragile" Grundhaltungen entwickeln.
Dies würde unsere Gesellschaft angstfreier und souveräner machen.
Unsere unzureichende Sozialisierung beeinträchtigt die Persönlichkeitsentwicklung und hindert uns daran, uns intuitiv und angemessen auf komplexe Verhältnisse einzustellen.
Vereinfacht gesagt, entstehen die Grundmuster »bösartiger Probleme« aus falschen kulturellen Selbstbildern, die unsere evolutionären Voraussetzungen als "System Mensch" ignorieren.
Die PSI-Theorie von Julius Kuhl
„Wenn die negative Affektkopplung in der Kindheit eines Menschen häufig aufgetreten ist, kann sie sich zu einer Disposition oder einem Persönlichkeitsstil verfestigen.
Ein Persönlichkeitsstil bedeutet keine Fixierung auf eine Themenkonfiguration, sondern bestimmt lediglich die bevorzugte erste Reaktion einer Person in neuen Situationen. Diese kann geändert werden, wenn die Situation eine andere Konfiguration erfordert und die Person über die für einen Systemwechsel notwendige Selbstregulation als "Zweitreaktion" verfügt. “
(Kuhl, Schäfer, Miko light, Strehler; "Persönlichkeit und Motivationsunternehmen", 2010)
Die bisherigen Konzepte zur Förderung der Demokratie schwächen unser demokratisches System, da sie manipulative Sozialisationsformen unterstützen, die sich hinter scheinbar demokratischen Beteiligungsformaten verbergen.
Diese Formate zielen darauf ab, Jugendliche als "Zielgruppe" im Sinne des Marketings anzusprechen, bieten jedoch keine echten Möglichkeiten zur Mitwirkung.
Wahre demokratische Beteiligungsangebote würden Jugendliche als "Akteure" ihrer politischen Sozialisationsprozesse respektieren und ihre individuellen Entwicklungsbedürfnisse berücksichtigen.
Um die Entwürdigung von Menschen zu verhindern, müssen Gesellschaft und Politik neue dialogische Umgangsformen für die Jugend entwickeln. Statt Angst als Steuerungsinstrument zu nutzen, sollten wir Jugendliche ermutigen, sich über relevante politische Themen auszutauschen und gemeinsame Haltungen zu entwickeln. Dazu sollten dringend neue dialogische Beteiligungsverfahren eingesetzt werden.
Nicht erst nach den Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen sehen wir, dass unsere Politiker es derzeit nicht schaffen, Zuversicht und Vertrauen bei den Wählern zu wecken.
Anforderungen an eine Jugendbeteiligung auf Bundesebene – eine kritische Reflexion
(28.11.2019) Häufig wird gefragt, warum junge Menschen an politischen Prozessen beteiligt werden sollen. Die eigentliche Frage muss aber lauten: Warum sollen sie nicht beteiligt werden?
https://www.jugendgerecht.de/eigenstaendige-jugendpolitik/debatten-dialog/anforderungen-an-eine-jugendbeteiligung-auf-bundesebene-eine-kritische-reflexion/
Autor/innen:
- Yvonne Everhartz
- Björn Bertram
- Dr. jur. Gabriele Weitzmann
PSI-21
Politiker begegnen Schülern je nach Altersstufe auf verschiedenen politischen Ebenen:
• den jüngsten (12-14 Jahre) auf kommunaler Ebene,
• den älteren (15-16 Jahre) auf Landesebene und
• den ältesten auf Bundesebene, oder perspektivisch
• sogar auf europäischer Ebene.
Projektablauf
- Die Schüler eines Jahrgangs wählen ein Hauptthema, das einem politischen Ressort entspricht.
- Das per Mehrheitsentscheid festgelegte Thema teilen sie den Fraktionen der entsprechenden politischen Ebene mit. Jede Fraktion stellt den Schülern fünf bis zehn Fragen zu diesem Thema.
- In jeder Klasse bilden sich Arbeitsgruppen entsprechend der Anzahl der Fraktionen. Jede Gruppe erklärt die Fragen der Fraktionen den anderen Gruppen in einer Präsentation. Dabei erläutern sie Begriffe und liefern Hintergrundinformationen, um die komplexen Zusammenhänge verständlich zu machen.
- Jeder Schüler kann nun eine Frage stellen, die im Internet veröffentlicht wird und von den Mitschülern bewertet werden kann. Gesucht werden die zehn besten Schülerfragen.
- Anschließend loggt sich jeder Schüler anonym ein, wählt eine Partei aus und gibt dieser Feedback sowie Antworten auf die Top-Ten-Fragen.
- Die Auswertung des Feedbacks an die Fraktionen wird im Internet veröffentlicht.
- Die Auswertungen der Schülerfragen werden zu Anträgen formuliert und den jeweiligen Gremien zur Entscheidung vorgelegt.
Eine Betrachtung von Populismus und Aufmerksamkeitsneid
Emotional starke Menschen unterstützen oft Opfer menschenverachtender Botschaften und schützen sie solidarisch. Diese Reaktionen erzeugen jedoch noch mehr Aufmerksamkeitsneid, der sich immer weiter verselbstständigt.
Warum reagieren wir so empfindlich auf Themen, die darauf abzielen, andere herabzusetzen? Warum verspüren wir Neid, wenn "Fremde" Aufmerksamkeit erhalten?
Populismus und Aufmerksamkeitsneid gehen Hand in Hand. Das Herabsetzen anderer ist eine effektive Strategie, um die Blicke auf sich zu ziehen und politische Unterstützung zu gewinnen. Es ist ein Spiel, das auf der menschlichen Sehnsucht nach Zugehörigkeit und Anpassung beruht, die bereits in der Schulzeit geprägt wird.
Doch bisher fehlt es an einem Gegenmittel gegen diese toxische Dynamik.
Jugendliche, die sich aktiv an politischen Prozessen beteiligen und dadurch im Rampenlicht stehen, könnten enorm von Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung während ihrer Sozialisation profitieren.
Diese Maßnahmen haben das Potenzial, Stress, Neid und Distanz in den Beziehungen zwischen Bürgern und Staat zu verringern.
Die soziale Bindung in einer Gruppe ist eine kostbare Ressource, die jedem Mitglied innewohnt und auf tief verwurzelten emotionalen Erwartungen beruht.
Dieses Bedürfnis nach Verbundenheit ist ein angeborenes Merkmal des Menschen und bildet die Grundlage für unsere kulturelle Entwicklung.
In kleinen Gruppen führen diese Bedürfnisse zu stabilen Kooperationen, während sie in modernen Gesellschaften abstrakte Regelwerke erfordern.
Das Wohlergehen in zivilisierten Strukturen hängt davon ab, wie gut diese Grundbedürfnisse während der Jugendzeit als sinnstiftende Erzählungen vermittelt werden.
Die Angst vor Ausgrenzung ist tief in uns verwurzelt, da in der Evolution das Überleben ohne Gruppenzugehörigkeit undenkbar war. Diese Angst kann zu Aggression führen, die oft aus der Abwehr von Ausgrenzung und den damit verbundenen Ängsten entsteht.
Das Transaktionale Stressmodell von Richard Lazarus, erstmals 1984 veröffentlicht, betrachtet Stress als das Ergebnis der Interaktion zwischen den Anforderungen einer Situation und der individuellen Bewertung dieser Situation.
Es verdeutlicht, dass nicht die objektive Natur eines Reizes, sondern die subjektive Wahrnehmung darüber entscheidet, ob wir Stress empfinden.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Stressoren, da die Bewertung subjektiv ist und in einem ständigen Austausch mit der Stressreaktion steht.
Eine Politik, die auf Würde basiert, setzt voraus, dass Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr eine politische Sozialisation erfahren, die ihren Entwicklungsbedürfnissen gerecht wird.
Dies beinhaltet eine starke Zugehörigkeit durch Partizipation und Mitgestaltungsmöglichkeiten, sowohl auf persönlicher als auch politischer Ebene.
Um eine prosperierende Gesellschaft zu gewährleisten, bedarf es einer grundlegenden Veränderung der Sozialisationsbedingungen, die am effektivsten durch eine Änderung des Grundgesetzes erreicht werden könnte.
Wenn wir Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren die Möglichkeit geben, sich politisch zu engagieren, könnten wir die bestehenden Muster durchbrechen.
In dieser entscheidenden Lebensphase durchläuft das Gehirn eine intensive Umstrukturierung, die durch Erfahrungen geprägt ist und die Verbindungen zwischen Emotionen und Kognitionen stärkt.
Diese Phase ist geprägt von einem Überfluss an Synapsen, die nach Mustern suchen, die kollektiv vereinbart und zu kulturellem Erbe werden.
Die Internetkommunikation lenkt die soziale und politische Aufmerksamkeit vermehrt in virtuelle Welten, was zu einer neuen Form der "virtuellen Bindung" und somit zu Distanz zwischen Individuum, Staat und Religion führt.
Angesichts der Vielzahl an Krisen und der rasanten Entwicklung von KI wird deutlich, dass Investitionen in zukunftsfähige Entwicklungsräume für Jugendliche unerlässlich sind, um eine menschenwürdige Zukunft zu gewährleisten.
Jugendliche sollten als Vermittler betrachtet werden, die kulturelle Entwicklungsprozesse vorantreiben und die Gesellschaft aktiv mitgestalten.
Projekte wie "PSI-21: Politik, Schule, Internet & Agenda 21" bieten Jugendlichen die Möglichkeit, politische Erfahrungen zu sammeln und Gesetzesvorlagen zu erarbeiten.
Durch eine selbstwirksame politische Sozialisation werden Jugendliche zu engagierten und kritischen Bürgern herangebildet, die widerstandsfähig gegen Falschinformationen und Propaganda sind.
Die zunehmende Verbreitung dysfunktionaler Kommunikationsformen führt zu neuen kulturellen Mustern und einer entfremdeten Öffentlichkeit.
Um dem entgegenzuwirken, könnten "Jugend-Bürgerräte" als Instrumente dienen, um die öffentliche Kommunikation zu stabilisieren.
Es stellt sich die Frage, wie wir die Fehler der Vergangenheit korrigieren können, ohne abrupte Veränderungen herbeizuführen, die zu kulturellen Konflikten führen könnten.
Eine mögliche Strategie besteht darin, Jugendlichen geschützte digitale und analoge Räume während der Pubertät anzubieten, in denen sie sich mit den Themen Politik, Schule, Internet und Zukunft auseinandersetzen können.
Diese sicheren Räume ermöglichen es ihnen, ihre politischen Überzeugungen zu formen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten.
Es ist entscheidend, die Bedürfnisse und Erfahrungen der Jugendlichen zu respektieren, um psychische Gesundheit und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.
Die Rolle der Jugendlichen als Treiber kultureller Veränderungen und Reparaturen ist von großer Bedeutung.
Um sie in dieser Aufgabe zu unterstützen, müssen wir sicherstellen, dass die gesellschaftlichen Strukturen und Rollen sie nicht behindern, sondern sie in ihrer Entwicklung fördern. Nur so können sie die Zukunft stabilisieren und eine Gesellschaft schaffen, die auf den Werten von Respekt, Mitbestimmung und Zusammenhalt basiert.
Die Missachtung der Entwicklungsbedürfnisse von Jugendlichen kann zu unterschwelligen Traumata führen, was erklären könnte, warum trotz jahrzehntelanger Diskussion über gute Absichten wenig Veränderung stattfindet.
Um ablehnende Haltungen zu überwinden, ist es ratsam, beschleunigte Veränderungsprozesse in geschützten Lernumgebungen, den sogenannten "dialogischen Demokratieforen", zu initiieren.
In Krisensituationen kann eine geschützte "Nischen-Öffentlichkeit" als Sicherheitsnetz dienen. Jugendliche sollten die Möglichkeit haben, eigene Erfahrungen zu sammeln, unterstützt von privaten Trägern und staatlichen Institutionen.
Diese fortlaufende Aufgabe ähnelt der gesetzlich und finanziell abgesicherten Grundversorgung durch "Öffentliche Medien", die junge Bürger in die Verantwortung nimmt und gleichzeitig Freiräume für eigenverantwortliches Handeln schafft.
VISION: Die einstige Bundespräsidentin könnte die Schaffung einer eigenen medialen Plattform für Jugendliche fördern.
Als höchste Repräsentantin des Staates könnte sie sicherstellen, dass ein demokratisches Aufnahmeritual für alle Jugendlichen nicht in bürokratischen Hürden stecken bleibt.
Die erforderlichen Strukturen könnten auf Basis der bereits vorhandenen Spiegelreferate im Bundespräsidialamt schnell erweitert werden.
Jugendliche treiben kulturelle Lern- und Reparaturprozesse voran, scheitern jedoch ohne angemessene Rahmenbedingungen, da die etablierten gesellschaftlichen Macht- und Bewusstseinsverhältnisse zu dominant sind, um ältere Bürger in eine stabilere Zukunft zu führen.
Jugendliche können diese Herausforderung nur bewältigen, wenn wir Erwachsene sie nicht durch ungeeignete Strukturen und Rollenzuweisungen behindern.
ANHANG
Philosoph Julian Nida-Rümelin über das Bildungssystem, Ukraine & Russland - Jung & Naiv: Folge 724
Link an der Stelle 2:53:41:
Live übertragen am 05.09.2024
„Einige hochentwickelte Säugetiere besitzen die Fähigkeit zu trauern, was auf ihre Empathiefähigkeit hinweist.
Michael Tomasello behauptet, dass dies ein Merkmal ist, das uns von nahestehenden Spezies wie Orang-Utans, Gorillas, Bonobos oder Schimpansen unterscheidet.
Schon kleine, vor-sprachliche Kinder zeigen Empathie, sie fühlen mit, nehmen Anteil und helfen, obwohl sie noch nicht sprechen können.
Es gibt dazu beeindruckende Videos von Tests, die Tomasello, ein Primatenforscher, durchgeführt hat.
Über alle Kulturen hinweg gibt es Gemeinsamkeiten. Wir sind vielleicht gar nicht so unterschiedlich, wie es auf den ersten Blick scheint.
Sowohl Schriftkulturen als auch nicht-schriftliche Kulturen versuchen, mit ihren Mitmenschen zurechtzukommen. Es gibt Regeln, die alle befolgen müssen, um Probleme zu vermeiden.
Trotz oberflächlicher Unterschiede bestehen viele Gemeinsamkeiten.
Der Mensch als humanes Wesen, dem wir eine bestimmte Form von normativ positiver Humanität zuschreiben, hat auch die Fähigkeit, das Gegenteil zu tun. Der Mensch ist wahrscheinlich formbarer als jedes andere Lebewesen auf diesem Planeten.
Kulturelle Einflüsse können genetisch und biologisch stabile Eigenschaften überformen. Das gilt auch für andere Spezies. Ein Tiger, der wie eine Hauskatze aufgezogen wird, bleibt oft friedlich, obwohl es auch schiefgehen kann, wie beim Fall von "Siegfried und Roy".
Eine Russin zog einen Panther auf, der sich fast wie eine Hauskatze verhielt, obwohl er etwas unfreundlicher wurde.
Der Mensch ist extrem flexibel, was zu einer großen Vielfalt kultureller Praktiken führt.
Diese Flexibilität spiegelt sich auch in Artikel 1 des Grundgesetzes wider:
"Die Würde des Menschen ist unantastbar."
Dieser Artikel existiert, weil die Würde tatsächlich antastbar ist.
Der israelische Philosoph Avishai Margalit hat dies in seinem Buch "Politik der Würde" analysiert.
Er argumentiert, dass das Gebot, die menschliche Würde nicht zu verletzen, bedeutet, nichts zu tun, was die Selbstachtung eines Menschen existenziell beschädigen könnte.
Man kann jemanden kränken, ohne Artikel 1 zu verletzen, aber systematische Erniedrigung beschädigt die Selbstachtung und gehört zum Wesenskern rassistischer und ausschließender Ideologien.
Ihr habt eingangs erwähnt, dass der Humanismus eine normative Vorgabe macht, die durch die schwindende Bedeutung der Religion an Gewicht verliert. Ihr kennt vermutlich die Zeilen:
"Es rettet uns kein höheres Wesen, kein Gott, kein Kaiser, kein Tribun.
Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun." Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun."
Dieser humanistische Text betont Selbstermächtigung und Selbstwirksamkeit. „
Avishai Margalit
Politik der Würde
Über Achtung und Verachtung
Aus dem Englischen von Gunnar Schmidt und Anne Vonderstein
Seit Platon gilt die gerechte Gesellschaft als Ideal in der politischen Theorie. Avishai Margalit hingegen argumentiert für das Streben nach einer »anständigen« Gesellschaft, das heißt nach einer Gesellschaft, deren Institutionen die Menschen nicht demütigen. Dieses neue Ideal ist nicht nur dringlicher – bevor Gutes geschaffen wird, muß Schlimmes verhindert werden –, sondern im Gegensatz zum Ziel einer gerechten Gesellschaft auch realistischer und besser umsetzbar. Wie eine anständige Gesellschaft zu verstehen ist, entwickelt Margalit in Auseinandersetzung mit philosophischen Theorien und veranschaulicht es anhand von Beispielen institutioneller Demütigung, etwa im Bereich des Strafvollzugs oder der Fürsorge. Margalits Buch ist eine der großen philosophischen Auseinandersetzungen mit den Erfahrungen des letzten Jahrhunderts und hat eine breite Debatte ausgelöst. Es ist mittlerweile ein Klassiker der politischen Philosophie.
https://www.suhrkamp.de/buch/avishai-margalit-politik-der-wuerde-t-9783518296417
Denkbare und wünschenswerte zukünftige Träger und Unterstützer:
• Publix
https://www.publix.de/
Publix ist eine neue Heimat für alle, die Journalismus machen, Öffentlichkeit gestalten und die Demokratie stärken.
• Die Hochschule des Humanistischen Verbands Berlin-Brandenburg
https://humanistische-hochschule-berlin.de/hochschule/campus-hochschulstandort-berlin/
• Bürgerrat Demokratie / "Mehr Demokratie"
https://www.mehr-demokratie.de/mehr-wissen/buergerraete/was-ist-ein-buergerrat
• Marina Weisband
https://www.aula.de/marina-weisband/
Nachtrag vom 10.10.2024
• Katharina van Bronswijk – Psychischer Umgang mit Unsicherheit
Im Rahmen der Veranstaltung "Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung – Veränderung gestalten", hat Frau Katharina van Bronswijk, Psychotherapeutin und Buchautorin, Lüneburger Heide zum Thema Umgang mit Unsicherheiten, „Leben in Zeiten der Krisenpermanenz – Psychischer Umgang mit Unsicherheit“ eine Keynote gehalten.
Psychologists / Psychotherapists for Future e.V.
https://www.psy4f.org/
Eine „Politik der Würde“ können Menschen nur so empfinden wenn sie bis zum Alster von 18 Jahren eine würdevolle politische Sozialisation durchlaufen haben
Die Rehabilitierung von Gesellschaft durch die Gesellschaft?
"Die Politik bedeutet ein starkes, langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich."
M. Weber; Politik als Beruf. München und Leipzig: Duncker & Humblot, 1919. S. 66
Heute, wie schon vor fast 100 Jahren, wird Propaganda (PR) als taugliches Macht- und Beschwichtigungsinstrument betrachtet, um (nicht nur) demokratische Gesellschaften entsprechend der Ziele ihrer Eliten steuern zu können.
Durch den Aufbau hierarchischer Institutionen wurde „Staats-Gewalt“ zu einem konstitutiven und universellen Mittel, „zur Lösung aller Probleme“.
Nicht zuletzt durch die kollektiven und konkreten, oft auch traumatischen Kriegserfahrungen wurde der „Krieg als Vater aller Dinge“ zum universellen Mythos.
Propaganda diente dem „Zweck, alle Mittel zu heiligen“, mit denen sich die passenden „Narrative“ erzeugen ließen, um auch unpopuläre Entscheidungen als unbedingt „notwendig“ darzustellen.
Dieses PR-Leitbild blieb auch während der darauf folgenden „Friedenszeiten“, als „kalter Krieg“, politisch stilbildend.
Über die Erfolge unseres Wirtschaftssystems ließ sich „Made in Germany“ in einer Weise „zivilisieren“, dass im weiteren Verlauf diesem Leitbild bis heute praktisch alle kulturellen und „zivilgesellschaftlichen“ Entwicklungsprozesse unterworfen wurden.
Wie die „Fliegen an Glasscheiben“ sind wir nun nicht in der Lage, diese „Kultur-Kontextfalle“ selbst wahrzunehmen.
Und selbst wenn, würde uns unser „Meta-Mind-Behaviour-Gap“ daran hindern, uns aus der Situation wieder befreien zu können.
Die von „Oben“ gesetzten kulturellen Glaubenssätze erhalten ihre konstitutive Wirkung durch Vorschriften und Verbote.
Mit Hilfe dieser Form von „abgrenzender Tabuisierung“ gegenüber anderen Denkweisen soll die gewünschte „kulturelle Trennung“ erzielt werden.
Allein die Erkenntnis, dass ein System obsolet geworden ist, reicht meist noch nicht aus, um sich aus den kulturell verknäulten und verhärteten Verhältnissen wieder befreien zu können.
Besonders schädlich wirkten und wirken sich diese institutionalisierten Denkmuster bis heute auf die mangelnde Anpassungsfähigkeit unserer staatlichen Schulen aus.
Innerhalb ihrer veralteten, hierarchischen Denkstrukturen werden wir „ohne Rücksicht auf Verluste“ (durch Kränkungen) auf die schon längst überholten Methoden von Machtausübung zurückgeworfen.
So bleibt es unserer Jugend strukturell verwehrt, in der Schule auch lernen zu können, adäquat mit komplexen Problemen umzugehen.
Ganz im Gegenteil – um dem Verfall der eigenen „Deutungshoheit“ entgegenzutreten, versuchen sich die PR-Strategen inzwischen darin zu übertrumpfen, die Inhalte ihrer manipulativen Massenkommunikation mithilfe von Big Data (und sich maschinell selbst optimierenden Algorithmen) immer zielgenauer zu individualisieren.
Ohne eine geeignete Gegenstrategie verliert unsere Demokratie sukzessive ihren „Human Touch“!
Wie lange Schüler schon aus ideologischen Gründen in ihrer Entwicklung eingeschränkt werden, ließ uns bereits Seneca wissen:
„Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir!“
Die Rehabilitierung von Jugend durch die Jugend?
Dieser stressgetriebenen „Zwickmühle“ zwischen den psychischen und meta-systemischen Verblendungsmechanismen könnten wir nur entkommen, wenn es uns gelänge, für die komplexer werdenden Verhältnisse angemessene Kontextbedingungen für kulturelles Lernen zu schaffen.
Diese sollten, entsprechend unserer anthropologischen Grundlagen, offen genug gestaltet werden, sodass „selbstorganisierte Lernprozesse“ politisch und kulturell als so bedeutungsvoll erlebbar werden (können), dass sie zu einer als „ganz selbstverständlich“ empfundenen „Realität“ werden und als solche dann auch kulturell kondensieren können.
Jedes Jahr aufs Neue wird eine unüberschaubar große Zahl verschiedenster Beteiligungsprojekte aufgelegt.
Mit pseudodemokratischen Beteiligungsverfahren lässt sich jedwede Wirkung (bezüglich kulturellen Lernens) in Bezug auf die höheren Ebenen der Politik praktisch vermeiden. [BfDT]
Jugendlichen muss, im Interesse der Stabilität unseres demokratischen Systems, prinzipiell zugestanden werden, bei der Gestaltung von Zukunft eine wesentliche Schlüsselrolle zu übernehmen.
Doch gerade dadurch, dass die heute Alten als Jugendliche auch schon daran gehindert wurden, sich proaktiv für die Weiterentwicklung der Kultur engagieren zu können, ging immer mehr Menschen sukzessive das Gefühl dafür verloren, sich für die Sozialisationsmöglichkeiten der jeweils nächsten Generationen überhaupt verantwortlich fühlen zu „dürfen“.
Auch das Böckenförde-Dilemma:
„Der freiheitliche, säkularisierte Staat lebt von Voraussetzungen, die er selbst nicht garantieren kann“
spiegelt nur wider, was traditionell unter dem vorhandenen kulturellen Kontext und dessen gesetzten Praktiken im Rückblick als für immer schon so gegeben erscheint.
Es besteht ein teures und engmaschiges Netz von NGOs bis Kirche, deren Repräsentanten sich erfolgreich als Gatekeeper etablieren konnten, um das, was sie in Übereinkunft mit „dem Staat“ für richtig erachten, Jugendlichen ideologisch unterzuschieben.
Für diese Einschränkung der kulturellen Entwicklung von Jugendlichen stellten staatlich finanzierte Pseudobeteiligungsprogramme in der Vergangenheit oft einen gut kaschierenden „Mantel“ dar.
Mit den statistischen Veröffentlichungen über die Höhe staatlicher Ausgaben für „Jugendhilfe und -beteiligung“, ohne einen Nachweis über ihre Wirksamkeit zu erbringen, könnte jedoch der Eindruck entstehen, dass es letztlich nur darum gehen soll, die Illusion eines fürsorglichen Staates immer weiter als PR-Muster aufrechtzuerhalten.
Im Rahmen dieses „embedded systems“ stellte der Staat immense Mittel bereit, welche er als „Schutzmantel“ für Kinder und Jugendliche rechtfertigt.
Zu oft wurde dieser Schutzmantel als Deckmantel zweckentfremdet, sodass unter dessen Tarnung Schutzbefohlene dem perversen Missbrauch von „Vertrauenspersonen“ ausgesetzt waren.
Anstatt Zuversicht und Vertrauen als Grundlage unseres kulturellen Zusammenhalts zu schaffen, erzeugen wir unter diesen vorherrschenden Denkmustern immer mehr Angst!
So untergraben wir durch unser „schlechtes kulturelles Vorbild“ permanent die entscheidenden Kultur-(bildungs)-grundlagen für alle nachkommenden Generationen und damit zugleich deren zukunftsfähige Entwicklungsmöglichkeiten.
Wie ließe sich dieses „Meta-Mind-Behaviour-Gap“ überwinden, zwischen der zu oberflächlichen Wahrnehmung von Problemen und den unzureichenden Möglichkeiten, auf diese zeitnah, effektiv und „nachhaltig“ reagieren zu können?
Wenn das Unerwartete nicht erwartet wird, wird man es nicht entdecken, da es dann unaufspürbar ist und unzugänglich bleibt. Clemens Alex., (strom. 2,17,4)
Die kulturell und politisch leider immer noch „unerwartete Lösung“ des Problems läge wohl überwiegend darin, staatlicherseits Jugendlichen gegenüber eine respekt- und würdevollere Haltung einzunehmen.
Wenn wir stattdessen so weitermachen wie bisher, wird wohl der Satz von Albert Einstein:
„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“,
auch zukünftig nur ein unerreichbarer „Vor-Satz“ bleiben. Das Paradox besteht darin, dass es notwendig wäre, eine neue, eigene mediale Öffentlichkeit für Jugendliche zu schaffen, welche also nicht mehr den PR-basierten zweckrationalen Mustern folgen würde.
Für alle, die unter den jetzt gegebenen Bedingungen erfolgreich agieren können, wäre dies jedoch eine zu große Herausforderung, da sie ja vermeintlich gegen ihre eigenen Interessen verstoßen müssten.
Es ist offensichtlich, dass das langfristige Interesse daran, Bedingungen zu schaffen, unter denen sich kulturelles Lernen auf Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt beziehen ließe, bisher nicht im Fokus der Politik stand.
Diese „Rücksichtnahme“ gegenüber Jugendlichen stellt auf der politischen Metaebene eine kulturelle Neuerung dar, versucht aber lediglich die naturgegebenen Voraussetzungen unseres menschlichen „Betriebssystems“ während der Entwicklungsphase der Pubertät in einer unseren menschlichen Anlagen entgegenkommenden Weise zu berücksichtigen und dadurch in „systemischen“ Einklang mit sich selbst zu bringen.
Dazu wäre es erforderlich, Bedingungen zu schaffen, unter denen offene, dialogische und direkte, zwischenmenschliche Kommunikation bezogen auf die politische Metaebene möglich wären.
Hier bleibt nur an die Vernunft, das Mitgefühl und den Mut der Politiker zu appellieren, ausnahmsweise einmal nicht auf ihre PR-Berater zu hören, sondern (ihre und unsere) Kinder selbst zu fragen (und ihnen zuzuhören!).
Dank der Fridays-for-Future-Bewegung, als den neuen „Volksaufrüttlern“, werden wir als „moderne Gesellschaft“ endlich in geeigneter Weise von den dafür am besten geeigneten Menschen auf die nicht mehr länger aufschiebbaren, negativen Konsequenzen unserer bisherigen „Unterlassungsstrategien“ hingewiesen.
Die Rehabilitierung von Jugend durch die Gesellschaft?
Als „Ultima Ratio“ für die Überwindung von ungelösten Problemen gilt der Appell, dass unser gesellschaftliches Bewusstsein unbedingt transformiert werden müsse, um das derzeit noch falsche Bewusstsein überwinden zu können.
Bislang werden kulturelle Lernprozesse als gelungen betrachtet, wenn sich Jugendliche den gesellschaftlich vorgegebenen Sozialisierungsbedingungen unterwarfen.
Da in hierarchischen Gesellschaften „Wirklichkeit-bildende-Prozesse“ in der Regel über PR (Propaganda), also „Top-down“ gesteuert werden, überlässt man Jugendlichen – vorsätzlich – relativ wenig Freiraum und „Freizeit“ dafür, sich mit allen Dimensionen unseres politischen Systems in komplexer Weise – auch emotional – selbst- und systemwirksam beschäftigen und verbinden zu können.
Die größte Schande unseres staatlichen Schulsystems, als „verpflichtender“ Sozialisationsinstitution, liegt darin, gerade solche Schüler durch ihre selektiven Strukturen auszugrenzen, für die die Phase der zweiten Sozialisation, als zweite Chance, eigentlich möglichst unterstützend für ihre Entwicklung sein sollte, um die ungünstigeren „Startbedingungen“ während ihrer ersten Sozialisationsphase im Rahmen ihrer individuellen Möglichkeiten eventuell noch ausgleichen zu können.
Lern- und Kontextbedingungen für Jugendliche, die einseitig auf Konformität und Zweckrationalität ausgerichtet werden, sind untauglich, weil sie komplexes Erfahrungslernen verhindern. Durch diese „Beschränkungen“ unserer „Sozialisationsmöglichkeiten“ bleibt so auch unser systemischer Horizont entsprechend „eingeschränkt“.
Damit untergräbt das politische System – ohne es besser wissen zu wollen oder noch zu können (?) – seine eigenen „Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten“, weil es jede neue Generation fortgesetzt zum Opfer von „alternativlosen“ Sozialisations-Bedingungen macht.
Diese systematische Abwertung könnte erklären, weshalb es häufig bei der Persönlichkeitsbildung eine zunehmende Tendenz zu mangelnder „sozialer Empathie“ gibt, welche laut Margaretha Maria Sitskoorn zu Grundhaltungen von „sozialer Trägheit“ führt.
Was die strukturellen Bedingungen unserer „Inkulturations-Prozesse“ angeht, ist es, wie das Beispiel der Klimakrise zeigt, jedoch letztlich eine Frage des Überlebens unserer Spezies, ob wir es schaffen, die kulturellen und individuellen „Potenziale“ (G. Hüther) unserer Jugend „systembedingt“ nicht nur entsprechend der „monokulturellen Ist-Zustände“ auszurichten.
Der einfachste Weg, diesem Teufelskreis zu entkommen, wäre es wohl, für komplexe Herausforderungen entsprechend komplexe Lern- und Entwicklungsprozesse zu ermöglichen.
Jugendliche sollten ihre Identitätsbildung möglichst „systemoffen“ und zugleich „systembezogen“ entfalten können.
Die Rehabilitierung von Gesellschaft durch die Jugend?
Unter den seit Jahrhunderten herrschenden kulturellen Gegebenheiten wird die Würde von Jugendlichen von Generation zu Generation fortgesetzt verletzt, indem versucht wird, ihre Persönlichkeit möglichst nur unter den einseitigen Bedingungen vorgeschriebener, linearer Denkmuster zu prägen und sie so entsprechend ihrer vorgegebenen gesellschaftlichen „Rollen“ innerhalb der jeweiligen Herrschaftsstrukturen zu konditionieren.
Mit dem Abschluss der Pubertät werden diese Kontexterfahrungen und deren Regeln wie eine zweite Natur verinnerlicht.
Je nach den prägenden Begrenzungserfahrungen innerhalb dieser politischen und kulturellen Kontextbedingungen kommt es eher zu als „trivial“ oder als „komplex“ erscheinenden Ergebnissen von „Persönlichkeits-Entwicklungen“.
Use it, or lose it!
„Wenn die negative Affektkopplung in der Kindheit eines Menschen häufig aufgetreten ist, kann sie sich zu einer Disposition oder einem Persönlichkeitsstil verfestigen. Ein Persönlichkeitsstil bedeutet keine Fixierung auf eine Themenkonfiguration, sondern bestimmt lediglich die bevorzugte Erstreaktion einer Person in neuen Situationen (die geändert werden kann, wenn diese Situation eine andere Konfiguration erfordert und die Person über die für einen Systemwechsel notwendige Selbstregulation als „Zweitreaktion“ verfügt). “
(Kuhl, Schäfer, Miko light, Strehler; „Persönlichkeit und Motivationsunternehmen“, 2010)
Als kompensatorisches Trostpflaster für die vorenthaltenen demokratischen Aufnahmerituale auf den verschiedenen politischen Verantwortungsebenen (Meta-Ebenen) gibt es zahlreiche subkulturelle Ersatzangebote von Kirchen, Verbänden und anderen zivilgesellschaftlichen Institutionen (Makro-E.).
Wohl eher den Intentionen ihrer eigenen Ziele folgend, anstatt den Entwicklungsinteressen und -erfordernissen von Jugendlichen gerecht werden zu wollen, entstehen „befreit von jeder Relevanz“ für die (Meta-E.) permanent neue (befristete) „Pseudo-Beteiligungs-Projekte“.
„Um ein System zu verstehen, müssen Sie es ändern.“ Kurt Lewin
Hier stehen alle bestehenden Schulen, alle Bildungsministerien und natürlich auch alle anderen staatlichen Organe in der ressortübergreifenden Verantwortung, sich um den Aufbau ergänzender Schulstrukturen mit der Funktion von „Krähennestern“ zu kümmern.
Mithilfe dieser schulischen „Ergänzungseinrichtungen“ in privater Trägerschaft, den „Krähennestern“, sollten Bewusstsein erweiternde Weit- und Weltblicke von Jugendlichen auf mögliche neue „Horizonte“ ihrer eigenen Zukunft möglich werden.
Wir brauchen dringend diesen positiven Blick der Jugendlichen, gerade mit ihrer Sicht auf „die Dinge“ von außen, um Erkenntnisse aus neuen Perspektiven gewinnen zu können und für die „Kursbestimmung“ oder „-korrektur“ von politischen Entscheidungen zum Wohle der Gesamtgesellschaft in vorausschauender Weise umsetzen zu können.
„Die Höhe des Ausgucks entscheidet über die Sichtweite; bei einem Standort von 2 m über der Wasseroberfläche überschaut man einen Bereich von etwa 5 km, bei 10 m erweitert sich der Radius auf rund 12 km, bei 15 m auf 15 km. “
Ohne die proaktive demokratische Mitwirkungsmöglichkeit an Gesetzesentwürfen, sozusagen als „kulturelle AGBs“, bliebe Jugendlichen weiterhin nur die Option, sich den vorgegebenen Machtstrukturen zu beugen und eine entsprechend der ihnen zugewiesenen „Außenseiter-Rolle“ als Grundhaltung zum System einnehmen zu können.
Unter dem gemeinschaftlichen, auf Kooperation ausgerichteten Handlungsrahmen von PSI-21 (Politik, Schule, Internet und Agenda 21) würden wir unserer Jugend die Suche nach neuen Lösungen und (Aus-)Wegen in eine nachhaltigere Zukunft anvertrauen.
Die größte „Systemveränderung“ läge wohl in einer, über alle gesellschaftlichen Institutionen hinweg, radikal geänderten Haltung gegenüber der gesellschaftlichen Rolle von Jugendlichen.
Unter dem von Jugendlichen freigesetzten und getragenen Empowerment wäre es möglich, dass sich politische und kulturelle Lernprozesse zu „nachhaltigeren“ kulturellen Grundhaltungen verfestigen könnten.
Ich bitte Sie/Dich um Ihre/Deine Unterstützung, für die „Fridays-for-Future“-Generation eine Beteiligungs-Plattform zu institutionalisieren, welche es jeder künftigen Generation ermöglichen wird, sich in „jugendgerechter“ Weise zu sozialisieren und mit den politischen Meta-Ebenen verbinden zu können.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Schulen wären die neuen „digitalen-Grundsicherungs-Schulen“, als „Zwillingsschulen“ (ein passender Name muss noch gefunden werden), zivilgesellschaftliche Einrichtungen, die, wie die Freiwillige Feuerwehr, Vorkehrungen für den Ernstfall eines Blackouts zu treffen hätten.
Gerade in strukturschwachen Gebieten könnten Schulen, die über den jeweils besten technischen Standard verfügten, weitere wichtige Funktionen übernehmen.
Diese Abwehrmaßnahmen gegen Cyberattacken wären zwar teuer, aber dank der Zusagen an die NATO, die Ausgaben für Rüstung (von 20 auf 40 Mrd. €), also von 1 % auf 2 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen, wäre sicherlich fürs Erste genügend Geld vorhanden, das dann auch noch sinnvoller als für Waffen ausgegeben werden könnte.